Leben und Tod

ein Text von Prof. Dipl. Ing. Karl-Dieter Bodack, M.S.

Die Pflanze und wir

Wir atmen ein und aus, solange wir leben. Atemstillstand ist unser Tod. Den aufgenom- menen Sauerstoff (O) geben wir ab als Kohlendioxid (CO2). Atmen wir dies mehr und mehr wieder ein, so verlieren wir zunächst das Bewusstsein und sterben schließlich. Wasser benötigen wir, nehmen es auf, verwandeln es in der Verdauung. Was wir ausscheiden ist lebensfeindlich, manchmal sogar tödlich für uns und andere Lebewesen. Ähnlich geht es mit dem Licht: Wir nehmen es auf, es erlischt auf unserem Körper, stirbt, wird verwandelt in Wärme. In unseren Augen vermittelt es uns Umweltgeschehen, auch durch den „Wärmesinn“ auf unserer Haut.

Was ist das für ein Geschehen, das uns Leben schenkt, und Umwelt vermittelt, danach anderen Lebewesen fehlt oder gar andere und auch uns schädigt?

Wäre dies alles, würden wir (und auch alle Tiere) nur für eine gewisse Dauer leben können. Gott sei Dank gibt es in unserem Umfeld Pflanzen. Sie nehmen das von uns erzeugte CO2 auf und spalten es in Sauerstoff und Kohlenstoff. Aus diesem bauen sie Ihre Substanz auf, Glukose mit der chemischen Formel C6H12O6.

Eine solche Synthese erfordert eine besondere Kraft, wir können sie „Lebenskraft“ nennen und Licht. Woher nehmen sie den Wasserstoff für diesen Substanzaufbau? Den gewinnen sie aus Wasser, das sie spalten in H2 und O (1). Dieser, aus dem Wasser gewonnen Sauerstoff, den geben sie als O2 an die Umgebungsluft ab: Unsere Lebensgrundlage, Sauerstoff, ist gewonnen aus Wasser, Licht und Lebenskraft (1)!

Der von uns ausgeatmete Kohlenstoff findet sich also in der Zellsubstanz der Pflanzen wieder, der von uns mit dem CO2 abgegebene Sauerstoff wird je zur Hälfte in der Pflanzensubstanz und im Wasser verwendet, das die Pflanzen verdunsten und an die Luft abgeben. Der Sauerstoff, den die Pflanzen abgeben, stammt also aus dem Wasser, das sie aufnehmen! Damit erkennen wir globale Umwandlungen: Der von uns abgegebene Sauerstoff wird mit Wasserstoff aus dem Wasser zu Wasser, Pflanzen verwandeln Wasser in Sauerstoff. Dabei dürfen wir wahrnehmen und erkennen, dass dies ein anderer Sauerstoff ist, als der von uns abgegebene — auch deshalb, weil Pflanzen ihn mit Substanzen aus ihren Lebensprozessen anreichern: Waldluft ist eine andere, wertvollere Luft als die wir gewöhnlich vorfinden.

Meditiert man diese Verwandlungen, das Lichtwirken und die Lebenskräfte, die all das bewirken, erlebt man zunächst das Unfassbare, in dem hier wunderbar Todesprodukte in Lebensgrundlagen verwandelt werden: Prozesse, die, technisch nur partiell nachvollzo- gen werden können und die — wie die Trennung von Wasser in Wasserstoff und Sauer- stoff — immense Mengen an Energie benötigen.

Eine Lebensgrundlage

Des Weiteren können wir etwas erleben und als Urprinzip finden: Das Leben erfordert ein Gleichgewicht, eine Ausgewogenheit von Tieren, Menschen und Pflanzen. Sie bedingen einander, damit sie leben können. Gerade dies scheint ein tieferes Problem der Covid19-Viren zu sein. Sie bedürfen zum Leben und sich Vermehren des Lebens eines Menschen. Den schädigen oder töten sie durch ihre unersättliche Vermehrung, sie zerstören damit ihre eigene Lebensgrundlage. Ist dies nicht auch das aktuelle Menschheitsproblem, dass wir durch Unersättlichkeit, durch ständig wachsenden Besitz, Konsum und Reisen unseren Wirt, die Erde, zerstören?

Die Viren erreichen uns über die Luft, gerade über das Medium, das uns mit den Pflanzen verbindet, so, dass wir dadurch den lebensspendenden Sauerstoff erhalten. Zugleich sind wir über die Luft mit unseren Mitmenschen verbunden: Wir brauchen sie im tiefsten „Seelengrunde“, weil wir uns mit ihnen geistig entwickeln können, mit ihnen unsere Ideale ins Leben bringen. Covid19-Viren leben im Menschen, werden vom Betroffenen übertragen — Abstand und Masken können Viren-Übertragungen reduzieren, isolieren uns gleichzeitig von anderen Menschen: Unsere seelische-geistige Entwicklung wird be- hindert, auch durch die Restriktionen bei Vorträgen, in Theatern und Konzerten.

Die Wirkungen der Covid19-Viren auf den Organismus der Menschen offenbaren,
dass wir offensichtlich nicht nur die Wirkenskräfte des Virus, sondern auch dessen Wirken die Lebensfunktionen in unserem Organismus erst anfänglich verstehen: Daher ist die Konzentration aller Aktivitäten auf Schutz und Abschottung zu verstehen. Könnten alternativ zu Schutzimpfungen (so sie überhaupt in Frage kommen) nicht auch Medikamente oder andere Therapien entwickelt werden, die Heilung versprechen? Das scheint in Ansätzen zu gelingen, denn die anfänglich hohe Sterblichkeit ist stark gesunken.

Auch haben Restriktionen im sozialen Leben die Zahl der Infizierten stark reduziert: Woraus entstehen die Proteste in Deutschland? Sie offenbaren ein weit verbreitetes Misstrauen gegenüber Forschungseinrichtungen, Entscheidungsträgern in den öffentlichen Verwaltungen und Politikern. Es werden „Verschwörungen“ erlebt oder vermutet, die vermeintlich zu Überwachungen, Impfzwängen, Ausbeutung und Machtübernahmen führen. Hunderttausende protestieren gegen solche Szenarien, obwohl es für die meisten keine real nachprüfbaren Belege gibt. Dabei werden oft Fakten und Daten registrierter Ansteckungen und Todesfälle ignoriert, als gefälscht oder gekauft behauptet. Hier fehlt offensichtlich das elementare Vertrauen! Das geht so weit, dass besorgten Mitarbeitern im Gesundheitswesen und Verantwortlichen des öffentlichen Lebens schädigendes Wirken unterstellt wird – obwohl die politischen Verantwortlichen in unstrittig freien, geheimen, verfassungsgemäßen Wahlen von den Bürgern selbst gewählt sind.

Verschleiß und Alterung

Dabei muss die Motivation der hunderttausenden Demonstranten wahrgenommen werden: Sie erheben sich gegen die „politische Kaste“, der Regierenden, Staatsanwälte, Verwaltungsspitzen und Konzernvorstände, und belegen dabei, dass die Verantwortlichen selbstsüchtig handeln und immer wieder das Gemeinwohl schädigen. „Stuttgart 21“ ist dabei das „Babylon“, wo mit vielfach falschen Daten, Fakten und Prognosen eine Stadt mit 60 km Tunnelstrecken unterminiert wird, um gigantische Umsätze und Gewinne zu generieren und Grundstücksgeschäfte zu machen — zu Lasten von Bund, Land und Deutscher Bahn, die dabei rund 10 Milliarden Euro verlieren und den Bürgern schließlich ein schlechteres Bahnsystem schaffen als das heutige. Dazu wurden von Promotern Wissenschaftler beauftragt, die „nachwiesen“, dass mit halb so vielen Gleisen mehr Züge fahren können als heute — jeder Fahrdienstleiter weiß das besser (2) (7).

Noch viel ungeheuerlicher erscheint der von SPD-Regierung, Verkehrsministerium und Vorstand der DB AG beschlossene Verkauf der Deutschen Bahn AG an arabische Investo- ren und sowjetische Oligarchen zum Preis von 7 Milliarden Euro für zwei Mal 24,9% An- teile, de facto war damit ein „Verschenken“ initiiert zu 10 bis 20% des realen Wertes! Die- ser Deal (eingefädelt von Stanley-Morgan) konnte Gott sei Dank 2005 durch mutigen Kampf einer kleinen Gruppe „Bürgerbahn statt Börsenbahn“ und des Magazin „stern“ verhindert werden (2).

Konnte „wirecard“ jahrelang Mitarbeiter und Eigentümer, die staatliche Kontrollinstanz Bafin und Wirtschaftsprüfer mit irrealen Milliardenbeträgen täuschen, weil sie mit Innovationen glänzten (Kultur vortäuschten), gute Kontakte zu führenden Politikern pflegten und damit staatliche Kontrollen lähmten und schließlich Wirtschaftsprüfer mit vermeintlichen Gewinnen betäubten, weil sie integrativ alle drei gesellschaftlichen Sektoren erfolgreich unter ihr Kontrolle brachten? Geradezu als Meisterleistung kann gelten, dass es „wirecard“ gelang, Strafverfahren gegen Journalisten in Gang zu bringen, die den Betrug aufdeckten.

Der aktuelle „Skandal“, dass Großbanken, allen voran die Deutsche Bank, kriminell ver- dächtige Geldtransfers oft Monate zu spät der staatlichen Aufsicht Bafin meldeten und diese solche Verstöße gar nicht monierte…. Interessierte Bürger finden dutzende Verfilzungen von Managern und Politkern, Unternehmen und Behörden, die Gesetze ignorieren und umgehen. Es offenbaren sich hier und anderswo grundgesetzwidrige Verflechtungen von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, die riesige Geldsummen aus dem Gemeinwohlbereich in Privatsphären lenken. Immer wieder zeigt sich, dass Experten ignoriert, gegenteilige Argumente nicht oder nur singulär publiziert werden und dass oft Staatsanwälte Anzeigen engagierter Bürger nicht verfolgen. Vor Volksabstimmungen und Wahlen wird nicht darüber berichtet oder werden nur irreführende Teilwahrheiten verbreitet (6).

Krankheitsursache „Sucht“

Hier wirken offensichtlich Geltungssucht und Habsucht in den Entscheidenden so zusammen, dass sie quasi kameradschaftlich verbunden sind. Um ihr eigenes Ansehen und Einkommen zu vergrößern zerstören sie Schritt für Schritt die Fundamente unseres Gemeinwesens, die Aufgaben- und Gewaltenteilung! Sind doch die Sektoren Kultur – Recht – Wirtschaft sowohl in der europäischen wie auch deutschen Verfassung deutlich separiert veranlagt, ihre Grenzen und Aufgaben sind in vielen Gesetzen fixiert. Im aktuellen Geschehen vermengen die Agierenden die Sektoren Kultur – Recht – Wirtschaft jedoch mehr, und machen sie voneinander abhängig. Jedes Gebiet wird dabei geschwächt, indem seine eigenen Qualitäten mehr und mehr Interessen anderen Sektoren geopfert werden. Dies führt zur Korrumpierungen der Institutionen und zu weitläufiger Korruption, auf hohem, weil schwer zu durchschaubarem Niveau. Verständlich, dass die So-Agierenden Gespräche darüber verweigern! Ist dies eine Alterung, ein Sterbeprozess, weil Lebenskräfte fehlen, die solche Missbräuche, Erkrankungen, „Infektionen“ überwinden (2).

Fehlt es unserem Gemeinwesen an ärztlicher Betreuung, an Resilienz und kontinuierliche Erneuerung? Rudolf Steiner hatte am Ende des Ersten Weltkriegs zu Überwindung des Bismarck ́schen Einheitsstaats und zu Schaffung menschenwürdiger Verhältnisse vorgeschlagen, die drei Sektoren Kultur, Recht und Wirtschaft nach eigenständigen Gesetzmäßigkeiten zu gestalten, damit jeder sich durch eigene, wesensgemäße Regeln und Strukturen bestmöglich entwickeln kann („Dreigliederung des sozialen Organismus“ (5)). Diese Intentionen fanden Niederschlag im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und im Europäischen Grundlagenvertrag. In beiden Verfassungen sind eigenständige und verbindliche Regeln für die drei Sektoren definiert und damit auch Grenzen, die dafür sorgen sollen, dass die Menschenrechte mit den drei Idealen „Freiheit (in der EU-Konstitution „Freiheiten“) – Gleichheit – Brüderlichkeit“ realisiert und auf Dauer gewährleistet werden (2). Die wachsende Auflösung, Vermischung von Aktivitäten der drei Sektoren stellt offenbar einen Abbauprozess dar, der die Kräfte der spezifischen Sektoren schwächt. Wissenschaft verliert an Qualität, wenn sie mehr und mehr von Unternehmen bezahlt wird, die Rechtsstaatlichkeit wird gefährdet, wenn sie Abhängigkeiten von der Wirtschaft erfährt, Wirtschaft verliert an Effizient, je mehr sie vom Staat gelenkt wird.

Offensichtlich wird mehr und mehr Menschen dieser Verfall bewusst als Sterbeprozess unseres Gemeinwesens — sie demonstrieren, weil ihre Argumente, ihre Kritik von den Me- dien, Regierenden und Leitenden nicht ernsthaft wahrgenommen werden! Zwar berichten die Medien über die Demonstrationen — sobald es um deren Inhalte geht, erfahren Hörer und Leser nur Absurditäten, in denen Rechtsradikalle, Esotheriker und Anthroposophen gleichermaßen diffamiert werden.

Gesprächskultur stirbt

Mit dem daraus folgenden, nahezu epidemisch geübten Vertrauensentzug wird Christi Wirken aus dem gesellschaftlichen Leben verbannt: Denn nun kommen Überheblichkeit, Leugnung realer Tatsachen und Daten, Falschaussagen, ja offensichtliche Lügen auch in die alternativen Medien: Christi Wirken, das in der Wertschätzung Anderer, im Vertrauen von Mensch zu Mensch sich offenbart, schwindet. Stattdessen wirkt Mephisto, konkreter Luzifer, der Feuergeist in Überheblichkeit, Geltungssucht, Verdächtigungen, auch in die Corona Diskussionen: Es droht damit ein viel größerer Schaden, als das neue Corona-Virus bislang verursacht hat: Das grundsätzliche Vertrauen gegenüber Mitmenschen, die in irgendeiner Weise unser Leben ermöglichen, wird zerstört (4). Wenn Journalisten generell als bestochen angesehen werden, Ärzte als Profitbesorger der Pharma-Industrie, Stifter als Erfüllungsgehilfen von Konzernen, dann bleibt dem Normalbürger nur noch lethargisches Erdulden, der Erdenabschied oder der Aufstand!

Schon generalisierende Bezeichnungen wie „die Flüchtlinge“, „die Politiker“, Polizisten, Virologen, usw. leugnen den individuellen Menschen, die Gespräche, Diskussionen, die unter all den Menschen in diesen Berufsgruppen stattfinden. Da verschwindet Wertschätzung und Liebe aus dem sozialen Leben, Christus erscheint erneut gekreuzigt, in der Sphäre in der er jetzt wirken könnte, wenn es die Menschen ernsthaft wollten! (3). Aufgrund des dargestellten „Verschleißes“ der strukturellen Differenzierung der staatlichen Grundordnung vereinen sich in Protesten gegen Abstandspflicht, Maskentragen, Theater- und Event-Restriktionen „Reichsbürger“, Rechtsradikale, Liberale, Naturbewahrer, Wissenschaftskritiker und auch Anthroposophen! Gerade in München demonstrierten hunderttausende für Freiheiten von … ! Am 12. September 2020 hielt ein Waldorflehrer die Schlussansprache einer Großdemonstration auf der Theresienwiese (6). Das geschah in der Stadt, wo vor hundert Jahren Rechtsradikale ein Attentat auf Rudolf Steiner verübten und verursachten, dass er nie mehr in München sprechen konnte!

Eine „neue Verfassung“ werde er entwerfen, verkündete der Organisator von „Widerstand 2020“, Michael Ballweg. Er wähnt sich offensichtlich als gottbegnadeter Mensch, der sieben Jahrzehnte Verfassungsgestaltung der Bundesrepublik durch drei Generationen engagierte Bürger kurzerhand für desolat erklärt und mit seiner überragenden Genialität das Leben der 80 Millionen Bürger neu gestaltet! Eine grandiose Überheblichkeit und Geltungssucht. Er erkennt dabei nicht, dass unser Gemeinwesen ja nur deshalb in Not ist, weil die bestehende Verfassung ignoriert, umgangen, verschlissen wird, von den Agierenden. Unter den jubelnden Demonstranten („Millionen“, nach deren Websites) zeigt sich doch wohl ein Geistwirken, das — wie die Corona-Pandemie — eine Masseninfektion von einem geistigen „Virus“ ist, hier von luziferischer Herkunft offenbart. Auch das verdrängt Kräfte aus Christi Wirkensbereich.

Genesungsweg

Diese gesellschaftliche Entwicklungen kumulieren nun und offenbaren uns Abgründe: Gelingt es, die unsäglichen Verfilzungen aufzulösen zugunsten einer klaren eigenständigen Profilierung der Lebenssphären Kultur, Recht (mit Dreiteilung der Gewalten) und Wirtschaft, dann wird unsere Grundordnung gesunden. Das setzt voraus, dass die Sprachbarrieren zwischen Bürgern und Verantwortlich-Agierenden überwunden werden. Die Folgen der Corona-Eingriffe ins soziale Leben, aber auch Strukturwandel, Umweltschutz und globale Verantwortung kosten immense Ressourcen, die nur durch gemeinsames Handeln Aller geschaffen werden können. Dann kann tatsächlich eine bessere Gesellschaft entstehen, in der Menschen untereinander und mit den Ressourcen der Erde kommunizieren (2).

Zurück zum Pflanzenwirken: Es bewirkt ja nicht nur die Photosynthese, Planzen erschaffen sich darüber hinaus individuelle Gestalten, Gestalten von Stamm, Trieben, Blättern und Blüten, also über die materielle Substanzbildung hinaus, Geist-inspirierte Formen und Farben (3)! Sie sind damit Lehrmeister für seelisch-geistige Entwicklung der Menschen, sie lehren uns auf unzähligen Gebieten und können uns Zugänge zu Geisteswelten eröffnen: „Suchst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren….“ (Friedrich von Schiller).

Quellenangaben:


(1) Ernst Zürcher: Die Bäume und das Unsichtbare, Aarau und München, 2018
(2) Karl-Dieter Bodack: Ein Leben mit Spuren – Als Anthroposoph bei der Deutschen Bahn, Frankfurt, 2019
(3) Rudolf Steiner: Vortrag in Norrköping, 14. 07. 1914, gut wiedergegeben in: Das Schicksal der Liebe, Bad Liebenzell, 2020
(4) Karl-Dieter Bodack, Markus Hornik: Verschwörungen . Sozialimpulse Heft 3/2020
(5) Rudolf Steiner: Kernpunkte der sozialen Frage, Erstauflage 1919, Dornach, Schweiz
(6) Alex Rühle: Holla die Waldfee – Die Corona-Demo in München ist ein Fest für Empörte, Esotheriker und andere Erleuchtete – Mit dabei, wenn auch ohne Fahnen: Mehr als 40 bekannte Figuren der rechten Szene . Süddeutsche Zeitung, Die Seite 3, 14. September 2020.
(7) Karl-Dieter Bodack: „Stuttgart 21“ — Babylonischer Turm unseres Gemeinwesens? Humane Wirtschaft, Heft 4, Wuppertal, 2015.

Buch-Vorstellung

Ein Leben mit Spuren – Als Anthroposoph bei der Deutschen Bahn, Karl-Dieter Bodack

Dieses Buch ist zunächst ein Zeitspiegel, von Weltkriegserlebnissen über die Flucht aus Thüringen zum Bildungsweg in der neu gegründeten Bundesrepublik. Der Autor erlernt den Schlosserberuf, studiert in Essen, Ulm Stuttgart und 1968 in Berkeley, um dann bei der Bundesbahn über unterschiedliche Positionen zuletzt in der Vorstandsetage an der „Neuen Bahn“ mitzuarbeiten. Nicht nur dort: Im neu errichteten Olympiadorf, bei der Gründung einer neuen Waldorfschule und bei der Schaffung neuer Bahnreise-Angebote in Europa und Namibia finden die Mitwirkenden im Forschen und Tun neue Formen gemeinsamer Arbeitsweisen. Alle Wirkensfelder beleuchtet der Autor in blauen Kapiteln in ihren Hintergründen, er beleuchtet soziale Kräftewirkungen mit dem Ziel, Lesern Einsichten und Erfahrungen für deren eigenes Wirken zu verschaffen.

In weiteren Berichten entsteht ein neues Unternehmen mit einem legendären Werk und innovativer Unternehmenskultur, ein neuer Studiengang an einer Bayerischen Hochschule und ein Internationales Forum Mensch und Architektur: Auch hier werden Essenzen aus den Erfolgsgeschichten gewonnen. Das Arbeitsfeld des Autors erhält dann allerdings mit den Machtansprüchen von Vorständen, zerstörenden Bahnstrategien und mit dem real geplanten Verkauf der Hälfte der Deutschen Bahn an russische Oligarchen und arabische Ölmagnaten dramatische Züge: Er offenbart im Verkehrsausschuss des Bundestags Bilanzmanipulationen und gerät in das illegale Überwachungsnetz der DB AG. Schließlich wirkt er als Aufsichtsrat der Stuttgarter Netz AG an einer Klage gegen das Großprojekt Stuttgart 21 mit. Alle Geschehnisse werden in besonderen Kapiteln beleuchtet, um ihre Hintergründe und die in ihnen wirkenden sozialen Kräfte zu verstehen. In den so gezeichneten Spuren können Leser Richtungshinweise für ihre individuellen Wege entdecken.

Gebunden, 336 Seiten, 144 Abbildungen, info3 Verlag, Frankfurt, 2019, Euro 24,-